Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg
Bis heute widmet sich das Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg in seinen Ausstellungen und seinem großen Museumspark der Binnenschifffahrt im Odergebiet. Das Museum enthält eine Tourist-Information und ist ein idealer Ort für die weitere Ausflugsplanung. Ein Industriekulturpfad führt entlang der ältesten künstlichen Wasserstraße Deutschlands — dem Finowkanal.
Mit dem Kanu Verleih Oderberg können Sie Ihre Weiterreise auch mit dem Kanu fortführen oder Sie fahren per Schiff mit der Fahrgastschifffahrt Oderberg.
Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg
Hermann-Seidel-Straße 44
16248 Oderberg
Öffnungszeiten
April bis Oktober
tägl. 10–17 Uhr
November bis März
tägl. 10–15 Uhr
Eintrittspreis
Erwachsene 4 €
Kinder (6 bis 14 Jahre) 2 €
Ermäßigt 2,50 €
Familienkarte 10 €
Februar bis April: Erster Sonntag im Monat freier Eintritt!
Touren
Kultur & Gastro
Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg
Von der Heimatstube zum Technikmuseum
Die einstige Heimatstube für Ur- und Frühgeschichte der kleinen Stadt Oderberg ganz im Osten Brandenburgs entwickelte sich im Laufe der fast 70 Jahre zu einem für das Land Brandenburg einzigartigen Technikmuseum mit der Darstellung der Binnenschifffahrt des gesamten Oderraumes.
Der Dampfer als Denkmal der Verkehrsgeschichte
In themenbezogenen Ausstellungsräumen wird die geschichtliche Entwicklung Oderbergs ebenso wie die Entwicklung der Binnenwasserstraßen sowie dem darauf pulsierendem Verkehr in dieser Region dargestellt. Die Freilichtausstellung mit dem Museumsdampfer RIESA rundet das Ensemble der Ausstellungsstücke ab.
Das Museum blickt auf eine interessante Entstehungsgeschichte zurück. Zu Beginn der fünfziger Jahre wurden im Gebiet der Stadt Oderberg sowie den umliegenden Kiesgruben zahlreiche Relikte aus der Bronze- und Eisenzeit zu Tage gefördert. Um diese Fundstücke der Allgemeinheit zugänglich zu machen, erfolgte 1954 die Gründung einer Heimatstube. Der Gründer dieser Einrichtung war Hermann Seidel, ein engagierter Oderberger, Lehrer und Hobbyarchäologe. Ihm zu Ehren wurde in den 90er Jahren die Straße, in der sich das Museum befindet, benannt.
Innungslade der Fischerinnung museum-digital
Schon wenige Jahre später begann sich das Museum verstärkt dem Thema Binnenschifffahrt im Odergebiet zu widmen. Initiator dieser Entwicklung war Günter Hoffmann, ebenfalls Lehrer und später auch Direktor des Museums. Als passionierter Binnenschifffahrts-Enthusiast leitete er nicht nur Modellbau-AGs, sondern trieb vor allem auch die Spezialisierung der ehemaligen Heimatstube zum Technikmuseum voran. Ihm gelang auch 1978 der Erwerb des Elbe-Seitenraddampfers RIESA von der Weißen Flotte Dresden. Das Schiff sollte eigentlich verschrottet werden.
In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich das Museum kontinuierlich zu dem in der jetzigen Form bestehenden Binnenschifffahrts-Museum.
Modell eines Feuerlöschbootes museum-digital
Oderberg ist ein uralter Siedlungsplatz
Schon vor 5.000 Jahren gab es hier Menschen, die Ackerbau betrieben und ihre Hütten errichteten. Archäologische Funde belegen, dass Germanen und Slawen hier siedelten und mehrere Burgen errichtet haben. Die älteste erhaltene Urkunde aus dem Jahr 1231 handelt davon, dass die Markgrafen von Brandenburg an Mönche das Dorf Barsdyn bei „Odelberghe" übergaben, damit sie dort das Kloster Gottesstadt errichten (heute Oberkietz). Das Kloster wurde gebaut, hatte aber nur kurzen Bestand.
Die Burgen auf dem Berg über dem Fluss waren wiederholt das Ziel gegnerischer Angriffe. Die letzte Burg wurde 1349 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Stattdessen wurde 1355 auf einer Insel im Oderschwemmland die Festung Bärenkasten erbaut, deren Reste noch heute vorhanden sind.
Junge Perspektiven im Museum
Im Rahmen des Projekts „Jugend filmt Kulturerbe – Orte Oderbruch“ setzen sich Kinder und Jugendliche aus dem Oderbruch spielerisch mit Kamera und Mikrofon mit ihren Orten und dessen Geschichte auseinander, lernen die verschiedenen Schritte der Filmproduktion kennen und realisieren innerhalb einer Schulprojektwoche eigene Trick- und Dokumentarfilme.
Ein Film von Jugendlichen aus Oderberg und Umgebung im Rahmen des Projekts "Jugend filmt Kulturerbe-Orte Oderbruch"
Wechselvolle Stadtgeschichte
Der Aufstieg der Stadt Oderberg hängt eng mit der Entwicklung der Schifffahrt und des Handels zusammen. Historisch endete in Oderberg der schiffbare Teil der Oder. Die Schiffer mussten – von der Ostsee und Stettin her kommend – in Oderberg ihre Waren entladen und auf dem Landweg weiter in Richtung Berlin transportieren. Durch das Markt- und Niederlagsrecht blühte in Oderberg der Handel. Die Festung Bärenkasten hatte strategische Bedeutung. Hier wurden einst die höchsten Zolleinnahmen der Mark Brandenburg verzeichnet. Durch den dreißigjährigen Krieg und Stadtbrände wurde die Stadt im 17. Jahrhundert mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Das derzeit älteste Haus (Oberkietz 28) wurde um 1680 errichtet.
Friedrich der II. ließ 1743 den Finowkanal ausbauen, so dass die Handelsschiffe fortan auf dem Wasserwege bis nach Eberswalde und Berlin gelangen konnten und an Oderberg vorbei fuhren. 1750 wurde die Zollstation nach Hohensaaten verlegt. Im Zuge der Trockenlegung des Oderbruchs wurde der Lauf der Oder verändert. Die Strom-Oder verlief ab 1753 neu über Hohenwutzen. Durch Oderberg fließt seitdem die Alte Oder, die ein Teil der Havel-Oder-Wasserstraße ist.
Die Geschichte der Stadt gestaltet sich bis heute sehr wechselvoll. Blütezeiten folgten Zeiten des Niedergangs. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Oderberger See größter Holzlagerplatz Norddeutschlands. Oderberg war Luftkurort und zog tausende Touristen an. In den 1940-er Jahren wurde hier Munition hergestellt. In DDR-Zeiten war die Schiffswerft bedeutsam. Immer wieder gerät die Stadt in den Strudel der Geschichte. Seit der politischen Wende 1990 sank die Zahl der Einwohner um etwa ein Drittel, auf derzeit noch ca. 2150. Gleichzeitig gingen Produktion, Handwerk und Handel zurück. Mit der Angliederung an das Amt Britz-Chorin-Oderberg im Jahr 2009 wurde Oderberg als Verwaltungssitz aufgegeben. Aufgrund seiner Geschichte und seiner Lage in der Landschaft steht Oderberg vor besonderen Herausforderungen.
Interview mit Margrit Effenberger
Wälder, Berge und Seen
Oderberg liegt am nördlichen Rand des Oderbruchs im Biosphärenreservat Schorfheide – Chorin, inmitten einer malerischen Landschaft. Die geologischen Verhältnisse sind einzigartig. Die Eiszeit formte überraschend hohe Berge (Pimpinellenberg 120 m über NN) in der sonst relativ flachen Landschaft (Oderberger See 1 m über NN). Die Endmoräne grenzt in schroffen Abhängen an das Urstromtal oberhalb der Altstadt, die pittoresk zwischen Berg und Fluss „eingezwängt“ ist. Manchmal „rutschen“ die Hänge, das Wasser sucht sich ober- und unterirdisch seinen Weg. Die Alte Oder fließt ruhig und majestätisch an der Stadt vorbei, deren Panorama sich in ihr spiegelt. Landschaftlich gesehen liegt Oderberg am Ende des Eberswalder Tales an der Nahtstelle zwischen Uckermark und Oderbruch.
Karte "Entdeckertour Oderberg und Umgebung"
Sehenswürdigkeiten
Die denkmalgeschützte Altstadt, die Nikolaikirche (Stüler 1855), der Albrechtsberg, der Bärenkasten, der Große Stein und die Wehrkirche (im Ortsteil Neuendorf) gehören zu den interessanten Sehenswürdigkeiten in Oderberg und lassen sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Zudem gibt es verschiedene Wander- und Fahrradrouten. Eine widmet sich der Industriekultur an der Alten Oder, die durch Oderberg und Umgebung führt.
Verschiedene Oderberger Sagen können entlang eines Wanderweges mit dem eigenen Smartphone angeschaut werden. Es sind zu vier Sagen kurze Videos entstanden: Der Drak, das Graumännchen, der Albrecht und die Nymphen freuen sich auf viele Wanderer. Auf der Webseite vom Theater Okno befinden sich detaillierte Informationen zum Wanderweg.
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