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Kulturhafen Groß Neuendorf
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Heimatstube Wollup
Spritzenhaus Gusow
Korbmachermuseum Buschdorf
Schul- und Bethaus Altlangsow
Dorfmuseum Friedrichsaue
Simonsche Anlagen am Schweizerhaus Seelow
Filmmuseum Golzow
Kirchenruine Podelzig
Kriegsschauplatz Schloss Klessin
Museum Haus Lebuser Land

Kirchenruine Podelzig

Die Aussichtsplattform gibt Ihnen einen fantastischen Weitblick ins Oderbruch. Im Kirchturm liegt die Begräbnisstätte von Konrad von Burgsdorff – eines bedeutenden brandenburgisch preußischen Militärs.

Wie es bereits Theodor Fontane in seinem ersten Roman beschrieb, ist die Kirchenruine von Podelzig eine markante Landmarke am südlichen Zugang zum Oderbruch. Im Kirchturm befindet sich die Begräbnisstätte von Konrad von Burgsdorff (1595–1652) — eines bedeutenden Militärs und Politikers seiner Zeit. Sein Prunksarg ist im Neuen Museum in Berlin ausgestellt. Die Aussichtsplattform auf dem Kirchturm bietet Ihnen fantastische Weitblicke ins Oderbruch — ein idealer Startpunkt für weitere Entdeckungen. Infos dazu finden Sie auf der Schautafel vor der Kirche.

Kirchenruine Podelzig

Podelzig Hauptstraße
15326 Podelzig

Öffnungszeiten

Ruine ist frei zugänglich
Führungen auf Anfrage

Kultur & Gastro

Kirchenruine Podelzig

Eine markante Landmarke im südlichen Oderbruch

Nur 15 km nördlich von Frankfurt (Oder) liegt das idyllische 1000-Seelen-Dorf Podelzig an der Lebuser Steilküste, das erstmals 1354 urkundlich erwähnt wurde. Der Ortsname "Podelzig" leitet sich von den slawischen Wörtern "po dolina" (im Tal) ab und bildet das südliche Tor zum Oderbruch. Der Ort Podelzig setzt sich aus den ehemals selbständigen Dörfern Alt Podelzig, Neu Podelzig, Wuhden und Klessin zusammen. Außerdem gehörten noch die Zuckerfabrik und die Schäferei dazu.

Podelzig blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die von der frühen Besiedlung in der Stein-, Bronze- und Eisenzeit über den 500 Jahre währenden Sitz des Adelsgeschlechts der Burgsdorfer bis zum Zweiten Weltkrieg reicht. Die Erkundung der Geschichte Podelzigs ist ebenso spannend wie die Erkundung der Umgebung. 

Interview mit dem Historiker Jürgen Kurtz (Geschichtsfreunde Podelzig)

Podelzig ist von einer einzigartigen Natur- und Landschaftsumgebung umgeben, wie dem 6,4 ha großen Naturschutzgebiet, dem Zeisigberg, welches Naturinteressierten eine Fülle an Relikten der Flora und Fauna der Steppenhabitate bereithält. Ebenfalls beeindruckend ist die Erosionsrinne Priesterschlucht, die von der Lebuser-Platte zum Oderbruch hinabreicht, welche ebenfalls ein Steppenrasenreservat darstellt und jährlich von einer üppigen Pracht an blühenden Adonisröschen gesegnet ist. Diese idyllisch gelegenen Orte sind durch ein Netzwerk gut ausgeschilderter Wander- und Radwege erreichbar.

Eine Besonderheit des Ortes zeigt sich in der Ortsmitte: Die renovierte Kirchenruine mit dem sie umgebenden Park lädt zum Verweilen und Erkunden ein. Schilder und Tafeln informieren über die Geschichte des Dorfes und der Region. Auf dem 17 Meter hohen Kirchturm befindet sich eine Aussichtsplattform, die nach einem steilen Aufstieg erreicht werden kann, aber die Anstrengung wird mit einem herrlichen Blick über das Oderbruch belohnt.

Zur Geschichte der Kirchenruine

Die Dorfkirche von Podelzig gehört zu den ländlichen Sakralbauten, die durch die verheerenden Kämpfe westlich der Oder im Frühjahr 1945 zu Ruinen wurden. Von dem Gebäude sind nur noch die unteren Teile der Außenmauern erhalten. In diesem Zustand erhalten, dient es heute als Mahnmal und Gedenkstätte. Der Grundriss und insbesondere die erhaltenen Bruchsteinschichten aus Feldsteinen lassen auf einen Baubeginn Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts schließen. Die massive, rechteckige Form des Glockenturms weist auf die Gründung der Wehrkirche als romanische Hallenkirche, damals noch ohne Turm, hin. Der breite Westturm wurde im Spätmittelalter angefügt.
Danach scheint der Bau über einen längeren Zeitraum unterbrochen worden zu sein, bis er möglicherweise im 16. Jahrhundert fortgesetzt wurde. Es ist bekannt, dass das Dorf während des 30-jährigen Krieges schwere Verwüstungen erlitten hat, von denen wahrscheinlich auch die Kirche betroffen war. Die Spuren der anschließenden mehrfachen Renovierungen sind noch heute an den Fenstern zu erkennen.

Bedauerlicherweise wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, jedoch blieb der Turmstumpf erhalten. Der Versuch der Wehrmacht, den Kirchturm von Podelzig kurz vor Kriegsende zu sprengen, scheiterte an den massiven Mauern. Während das Dorf fast völlig zerstört wurde, blieben Teile der Kirche weitestgehend unbeschädigt. Sie wurde jedoch zur Entnahme von Baumaterial freigegeben und wurde so zur Ruine.

Podelziger Kirche schreibt Regional-Geschichte

Ein Film über Podelzig 

Im Rahmen des Ferienworkshops "Jugend filmt Kulturerbe – Orte Oderbruch" hat eine Gruppe von Jugendlichen aus Podelzig ihr Dorf mit Kamera und Mikrofon intensiv erkundet. Die Kirchenruine, die als Filmkulisse diente, stellte dabei den Ausgangspunkt für eine neue Sichtweise auf ihre Umgebung dar. Ziel der fünftägigen Arbeit war es, einen kompakten und informativen Film über Podelzig zu produzieren, mit dem die Gemeinde interessierte BesucherInnen auf den Ort aufmerksam macht. Die Jugendlichen wurden dabei vom Team des Oderbruchmuseums Altranft sowie der Gemeinde Podelzig unterstützt. Das Projekt stellt einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des kulturellen Erbes des Oderbruchs dar, indem es Jugendlichen die Möglichkeit gibt, sich aktiv mit ihrer Heimatgemeinde auseinanderzusetzen und diese aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

Ein Film aus der Reihe "Jugend filmt Kulturerbe-Orte"

Sanierung der Kirche

Umfassende Sanierungsarbeiten begannen nach der Wende, die maßgeblich durch die Christengemeinde von Podelzig unter der Führung von Pfarrer Gottfried Hemmerling initiiert und begleitet wurden. Mit Hilfe von Fördergeldern wurden die Mauern des Kirchenschiffs teilweise aufgemauert und der Altarbereich überdacht. Auch die Familiengruft der Burgsdorffs wurde geschützt. Der verwitterte Kirchturmstumpf wurde fast wieder in seine ursprüngliche Größe aufgemauert, aufgearbeitet und mit einer Aussichtsplattform versehen. Von dort aus bietet sich ein weiter Blick ins Oderbruch. Über eine außen angebaute Wendeltreppe, die den Kulturerbeort symbolisiert, gelangt man in die große Glockenstube mit zwei Glocken, die 2007 gegossen wurden. Wer gegen 18 Uhr auf den Turm steigt, wird mit dem wunderschönen Klang der Podelziger Kirchglocken belohnt.

In der Kirche finden regelmässig Konzert und Lesungen statt. Eine Besonderheit ist zudem der jährlich stattfindende Weihnachtsmarkt.

Thaer Ausstellung Möglin

Pionier der Agrarwissenschaften

Adventsmarkt Neulietzegöricke

15. Dezember 2024

Oderbruch Museum Altranft

Werkstatt für ländliche Kultur