Teil der Lesereihe OderBuch: Deutsch-Polnische Begegnungen
Moderation: Uwe Rada
Ort: Dorfkirche Neulietzegöricke, 16259 Neulewin, OT Neulietzegöricke
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns.
IN DEN HÄUSERN DER ANDEREN – Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Übersetzer Bernhard Hartmann, Ch.Links Verlag, 2022
„Poniemieckie“ heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Millionen Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die Gebiete östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen, darunter Vertriebene aus den östlichen Grenzgebieten um Lemberg und Vilnius, wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Wer das Verhältnis von Polen und Deutschen in der jüngeren Geschichte verstehen will, dem hilft dieses Buch: tiefgründig recherchiert, sensibel und klug.
KAROLINA KUSZYK, geboren 1977 in Legnica, lebt in Brandenburg und Niederschlesien. Sie arbeitet als Autorin, Literaturübersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Viadrina in Frankfurt/Oder. Sie verfasste Beiträge u.a. für Zeit Online, Deutschlandradio Kultur und Funkhaus Europa und übersetzte u.a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. „In den Häusern der anderen“ („Poniemieckie“, Czarne Verlag 2019) löste in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit den deutschen Hinterlassenschaften aus und wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet. 2023 erhielt Kuszyk den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen.
UWE RADA ist Redakteur der taz sowie Buchautor. Seine Bücher über die Oder, die Memel und die Adria wurden auch ins Polnische übersetzt. 2017 erschien sein Roman „1988“, eine Roadstory zwischen Berlin-Kreuzberg und Krakau. Seit 2018 lebt Rada auch im Schlaubetal in Brandenburg, über das er das Buch „Siehdichum. Annäherungen an eine brandenburgische Landschaft“ veröffentlicht tat. Als Herausgeber beschäftigte sich Rada sowohl mit der Beziehungsgeschichte zwischen Berlin und Breslau als auch der deutsch-polnischen Grenze der Zwischenkriegszeit.
In Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin, gefördert durch den Brandenburgischen Literaturrat aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Stiftung für Deutsch-polnische Zusammenarbeit.
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